21. August 2023

„Die Region ist auf Infrastruktur angewiesen“

Verkehrsstaatssekretär Michael Theurer (FDP) machte sich in Kirchdorf, Simbach und Ering ein Bild von der geplanten A94

Simbach am Inn (jk). Drei Stationen im Landkreis Rottal-Inn: Verkehrsstaatssekretär Michael Theurer hat sich vor Ort in Simbach, Kirchdorf und Ering am Inn ein Bild vom Planungsstand der wichtigen Südostbayern-Autobahn A 94 gemacht. „Klimaneutrale Fahrzeuge werden in Zukunft eine leistungsfähige Infrastruktur brauchen. Ohne Straßen wird es daher nicht gehen“, bekennt sich Theurer am Tag vor Maria Himmelfahrt klar zum Ausbau der wichtigen ostbayerischen Erschließungsautobahn.

P St S Michael Theurer im Rottal A94 14 08 2023

Treffen im großen Sitzungssaal der Stadt Simbach am Inn (v.l.): 2. Bürgermeister Dr. Bernhard Großwieser, Juli-Kreisvorsitzender Phil Achter, FDP-Kreisvorsitzender Nick Kelldorfner, FDP-Bezirksvorsitzende und MdB Nicole Bauer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister Michael Theurer, Simbachs Bürgermeister Klaus Schmid (CSU), FDP-Landtagslistenkandidat David Huber, Johann Springer, Kirchdorfer Bürgermeister und Vorsitzender des „Ja-A94“Vereins.(Fotos: Josef König)

Station im großen Sitzungsaal des Simbacher Rathauses: Für Bürgermeister Klaus Schmid (CSU) war das Treffen mit dem Gast aus Berlin „ein wichtiger Tag“, um das Problem anzusprechen, „das uns unter den Nägeln brennt“. Schmid geht es um den rund sechs Kilometer langen Abschnitt der A94 vom Bahnhof bis zur Kläranlage, deren komplette Untertunnelung und Einhausung auf rund 314 Millionen Euro veranschlagt ist. Der Parlamentarische Staatssekretär konnte den gordischen Knoten nicht auf die Schnelle durchschneiden. Er stellte klar: „Hier bleibt es, die Entscheidung des Bundesrechnungshofes (BRH) abzuwarten. Erst nach einer Entscheidung steht fest, wie der Trassenverlauf geplant werden kann.“

Nach Äußerungen des CSU-Bundestagsabgeordneten Max Straubinger, der im Frühjahr in der PNP behauptet hatte, er sehe für den Ausbau der A94 „schwarz“, fand der Besuch statt. Staatssekretär Theurer kam auf Vermittlung der niederbayerischen Bundestagsabgeordneten Nicole Bauer (FDP/Velden) mit der liberalen Kreisspitze um Nick Kelldorfner, Vize Josef König (beide Pfarrkirchen) und Bezirksvize Phil Achter (Bad Birnbach) in den Landkreis. „Ausnahmsweise steht hier nicht die Politik auf der Bremse. Aber trotzdem ist es wichtig, denen oben in Berlin zu zeigen, wo der Schuh drückt“, betont Kelldorfner: Deshalb habe er mit dem Gast aus Berlin den zukünftigen Verlauf der A94 abgefahren.

Treffen im Kirchdorfer Rathaus
Bundesverkehrsstaatssekretär Michael Theurer, die FDP-Bezirksvorsitzende und MdB Nicole Bauer (mit Söhnchen Raphael), Kirchdorfs Bürgermeister und „Ja A-94“-Vorsitzender Johann Springer sowie 3. Bürgermeister Klaus Millrath.

Station Kirchdorf: Relativ entspannt empfangen Johann Springer (CSU), Bürgermeister der Gemeinde Kirchdorf am Inn und frischgebackener neuer Vorsitzender des Autobahnunterstützungsvereins „Ja zur A94“ sowie der dritte Bürgermeister Klaus Millrath (CSU), Schatzmeister des Vereins, die Delegation aus Berlin.

Die 13 Kilometer Süd-Trasse der bisher zweispurigen A94 zwischen dem oberbayerischen Marktl und dem niederbayerischen Simbach (West) liegt fest. Als Vereinsvorsitzender betont Johann Springer die wichtige Erschließungsfunktion für Kommunen und Wirtschaft in der Region. 20.000 direkte und 45.000 indirekte Arbeitsplätze hingen vom Chemiedreieck ab. Seit dem 30. März 2030 läuft das Planfeststellungsverfahren für den Streckenabschnitt. Von 185 Einwänden berichtet Kirchdorfs Bürgermeister, die sich zu 95 Prozent mit der Lärmschutz-Thematik beschäftigen würden. „Jedes einzelne Problem ist mit den Bürgern besprochen worden“, bekräftigt Johann Springer. „Das ist vorbildlich“, lobte der für Bayern zuständige Parlamentarische Staatsekretär bei Minister Volker Wissing. „Wenn das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen ist, kann zeitnah mit dem Bau begonnen werden“, kündigte Theurer an. Obwohl der Abschnitt der A94 nicht im priorisierten Bereich eingestuft wurde, werde er mit höchster Kraft umgesetzt.

Psts Theurer im Gespräch in Ering
Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister Michael Theurer (v.l.) im Gespräch mit dem SPD-Ortsvorsitzenden und Gemeinderat Arthur Reichenbacher, Landwirt Gerhard Schacherbauer, und CSU-Gemeinderat Franz Ebertseder.

Kapellenweg in Ering am Inn an der Trasse zwischen Simbach (Ost) und Kühstein: Vor der Kulisse der (noch unverbauten) St. Anna-Kapelle diskutierte Michael Theurer mit dem SPD-Ortsvorsitzenden und Gemeinderat Arthur Reichenbacher, CSU-Gemeinderat Franz Ebertseder und Landwirt Gerhard Schacherbauer. Ein geplanter ca. 1700 Meter langer Erdwall mit insgesamt 9,70 Meter Höhe (Sechs Meter Dammhöhe plus 3,70 Meter Lärmschutz) vor dem idyllischen Landschaftsbild bereitet den drei Vertretern der Bürgerinitiative aus Ering Sorgen. Hinterfragt wird, warum im laufenden Verfahren etwa der Mühlbach nicht trockengelegt werden konnte, um den Trassenverlauf bedeutend abzusenken.

Theurer verspricht, diese Frage an die Autobahn GmbH des Bundes mit der Bitte um Prüfung weiterzugeben. „Die Erfahrung aus anderen Planungsabschnitten hier an der A94 zeigt, dass die Autobahn GmbH des Bundes innerhalb des Planungsprozesses die Fragen und Forderungen der Bürger sehr ernst nimmt und diese gewissenhaft prüft. Ihre Sorgen nehme ich mit und gebe diese an die Autobahn GmbH des Bundes weiter."

Der Besuch endet mit dem Versprechen Theurers, sich diese Sachverhalte und gerade die Herausforderungen für die Region anzusehen. „Ein wichtiger Besuch für die weitere Arbeit an dem Lückenschluss der A94“, fasst Kelldorfner den Nachmittag zusammen.